"Mein Traum wurde Wirklichkeit" Témoignage d’Anaïs, ancienne élève Voltaire

Ich habe im Jahr 2003 dem Voltaire-Programm teilgenommen. Ich habe vom 1.März bis zum 25. August in Deutschland gewohnt, in einer tollen Familie mit
tollen Kindern. Ich werde jetzt erzählen, wie es geschehen ist.

I.Die Abfahrt/die Ankunft.

Ich werde mich immer daran erinnern. Es war ein Samstag, meine Brüder hatten Schule, deshalb sind sie zu Hause geblieben, während ich und meine Eltern mit meinen dicken Koffern zum "Gare du Nord" gefahren sind. Der Zug war noch nicht da, und wir haben in einem Café gewartet. Mir war kalt, ich hatte Angst ("ich kenne die Familie gar nicht ! Wie sind die Eltern ? streng ? Und die Kinder ? schrecklich ???...). Ein Deutscher war auch im Café und hat gefragt, ob ihm jemand helfen könnte, weil er seinen Weg suchte. Dann hat ein ziemlich alter Mann sich mit dem Mann ganz natürlich auf Deutsch unterhalten. Ich habe gedacht, dass ich das nie so gut können würde, es mit "nur" 6 Monaten viel zu schwer sei !

Dann ist der Zug am Gleis eingefahren, ich habe mich von meinen Eltern verabschiedet und habe natürlich geweint, als der Zug weggefahren ist...! Bevor ich in Deutschland ausstieg war ich wirklich aufgeregt. Ich habe sofort die Mutter meiner Austauschschülerin erkannt, und das fand ich beruhigend ! Meine Austauschpartnerin war aber nicht da, weil sie krank war... Sie ist aber für mich in die Schule gegangen, obwohl sie krank war (das fand ich schon ganz nett).

II.Die Familie und die "Corres".

Die Eltern meiner Austauschschülerin waren ungefähr 45 und sie hatte zwei Geschwister : ihr kleiner Bruder war 10 und ihre kleine Schwester war 13. Mit der Familie verstand ich mich ziemlich gut. Ich sage ziemlich, weil es mit den Eltern nicht so gut ging : ich habe mit ihnen nicht so viel geredet. Sie waren strenger als meine Eltern, deshalb habe ich mich mit ihnen nicht so wohl gefühlt, weil ich die Grenzen, die ich nicht hätte übertreten sollen, nicht so genau kannte. Sie waren aber mit mir sehr freundlich und haben sich Mühe gegeben, um mit mir Ausflüge zu machen. Mit den Kindern verstand ich mich sehr gut, ich glaube, weil sie mir näher waren. Ich habe mit ihnen viel geredet und habe dadurch große Fortschritte in der Sprache gemacht. Mit meiner Austauschschülerin ging es am Anfang nicht sehr gut, weil wir zu schüchtern miteinander waren aber nach einiger Zeit ist es wirklich gut geworden. Jetzt sind wir mehr als Freundinnen, aber nicht wirklich Schwestern. Es ist eine andere Beziehung, die ich kennen lerne. Ich frage mich immer noch, wie wir uns so gut verstehen können, obwohl wir so unterschiedlich sind : sie ist gross und
dünn und ich bin (ziemlich) dick und klein ; sie ist sportlich und ich mag lieber lesen... es ist mir aber sowieso egal : das wichtigste ist, dass es zwischen uns sehr gut ging und geht.

III.Die neue Welt.

Als ich in Deutschland ankam, kannte ich dieses Land gar nicht. Die Kultur war mir unbekannt und es war für mich sehr spannend ; eine neue Welt zu entdecken. Zuerst war es das Essen, das so unterschiedlich war ! Ich wusste schon, dass die Deutschen morgens Brot mit Käse oder Wurst essen, ich wusste aber nichts vom Abendbrot und noch weniger von den Brotdosen für die Schule ! Ich habe einen Monat gebraucht, um es zu verstehen und mich daran zu gewöhnen...
Die Schule war und ist immer noch etwas Merkwüdiges für mich ; man könnte so vieles darüber sagen : Unterricht nur morgens, keine Freistunden und kein Essen in der Schule und noch was : die Beziehung Schüler-Lehrer und Lehre-Schüler ist sehr unterschiedlich : es besteht mehr aus freundlichen Beziehungen als aus autoritären Beziehungen, deshalb ist die Stimmung im Unterricht in Deutschland besser, finde ich, im Vergleich zu dem College in Frankreich, wo es einige Schüler demotiviert, weil die Stimmung schlecht ist. Im Gymnasium habe ich Freunde gefunden : meine zwei besten Freundinnen, mit denen ich immer in der Schule zusammen war, und die ganze Klasse, die zu mir sehr nett war. Die Partys mit Leuten aus der Klasse waren auch ganz praktisch, um die Leute besser kennen zu lernen. Das finde ich schade : in Deutschland sieht man seine Freunde nicht so oft wie in Frankreich, und das habe ich vermisst. Ich habe viele Ausflüge gemacht und darüber bin ich froh : ich habe Berlin, Bremen, Freiburg, Hannover, Köln und andere Städte gesehen und besichtigt. Ich war auf der Aschlussfahrt der Mannschaft meiner Austauschschülerin und habe da noch mehr Leute kennen gelernt, und auf der Abschlussfahrt der Klasse habe ich mich sehr gefreut, alle aus der Klasse wieder ein Mal zu sehen, bevor sie in anderen Gymnasien oder anderen Klassen gehen. Ich bin mit meiner Austauschpartnerin nach Rügen ins Jugendferienlager mit der Evangelischen Kirche gefahren und da war es wirklich wunderschön : die Stimmung war einfach genial ! Dort habe ich noch mehr Vokabeln gelernt, wie "Quallen, Wellen, Zelt..." usw.

IV. Fazit.

Am Ende der Reise habe ich gemerkt, dass ich endlich wie der Mann am "Gare du Nord" sprechen konnte ! Aber auf Französisch konnte ich das nicht mehr wirklich... : "Wie heisst das ? Es ist flach, hinter der Tür... doch, Mutti, du weisst es ! Ach ja, der "Flur"..." !!! Ich hatte aber Angst, dass die Leute und mein Deutschlehrer glauben, dass ich sehr gut in Deutsch geworden bin, weil ich ja trotzdem immer noch Fehler machte/mache. Es ist aber jetzt vorbei, ich habe es ihnen erklärt und sie sind nicht enttäuscht und lachen nicht, wenn ich ein Fehler mache ! Mehr als eine Verbesserung, ein Fortschritt in einer Sprache, ich sehe es jetzt wie ein Fortschritt für mich selbst. Ich habe mich verändert und denke jetzt nicht mehr wie früher. Ich sehe mich wie eine Europärin und nicht mehr wie eine Französin. Ich kannte das Sprichwort : "les voyages forment la jeunesse" ("reisen macht jung") und ich kann jetzt sagen, dass es stimmt ! Es ist eine ganz spannende Erfahrung. Ich finde, dass 6 Monate genug sind : man lernt schon viel von der Sprache und verpasst nicht viel in der Schule. Das Geld habe ich für einige Ausflüge benutzt, aber die Familie hat für mich auch Ausflüge bezahlt. Sonst habe ich das für Bücher auf Deutsch, CDs benutzt. Ich habe auch die Geschenke für die Familie gekauft, und sehr viel war für die Bahn, die ich sehr oft benutzt habe ; ich kann mich jetzt in einem deutschen Bahnhof besser orientieren als in einem französischen Bahnhof !!! Für die Organisation könnte ich einige Ratschläge/Ideen geben : zu Beispiel, es wäre besser, wenn man früher wissen könnte, ob man akzeptiert wurde oder nicht, und ein Blatt, wo alles geschrieben ist, was man braucht, um im Ausland mit den Gesetzen zurechtzukommen, wäre auch sehr praktisch. Ausserdem frage ich mich, warum die deutsche und französische Schüler nicht denselben Fragenbogen für die Anmeldung bekommen : der deutsche Fragebogen ist viel präziser als der französische, deshalb finde ich ihn besser. Sonst ist dieser Schüleraustausch gut organisiert, und ich danke den Organisatoren für diese Chance, die mir gegeben wurde, dass ich die deutsche Sprache hautnah erleben konnte. Wegen des Schulsystems kann man nicht sehr lange ins Ausland fahren, ohne die Schule zu verpassen und die Schüler, die Fortschritte machen wollen können ihre Wünsche nicht verwirklichen. Dank dem Deutschen-Französischen-Jugendwerk ist einer meiner Träumen wahr geworden. Ich möchte jetzt gern in meiner Zukunft ein Beruf machen, der mit der deutschen Sprache zu tun hat.

Je voudrais y ajouter que ce stage est un enrichissement surtout personnel et pas aussi scolaire que l’on le pense au début. Au final, l’amélioration de la maîtrise de la langue semble un petit plus comparé à l’expérience très enrichissante qui dévoile une nouvelle face de notre personnalité.

Anäis Voltaire 2003

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